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Der Vielfalter
Für Diversität im Kinder- und Jugendbuch
Symposium & Preis

Die Auszeichnung mit dem Vielfalter-Literaturpreis erhalten Bücher und Manuskripte für Kinder und Jugendliche, die eine bunte, inklusive, mehrschichtige und soziale Normalität erzählen, Geschichten, die sich mit diversen Themen und Figuren beschäftigen. Denn Vielfalt – in allen ihren Erscheinungen – ist elementar für eine offene und zukunftsfähige Gesellschaft, an der alle gleichberechtigt teilhaben sowie teilnehmen können.

Die literarische Qualität steht bei der Textauswahl im Vordergrund. Wir wünschen uns Geschichten mit Tiefgang und komplexen Figuren, in denen Diversität nicht ausgestellt oder schablonenhaft erzählt wird, sondern als Teil unserer Realität.

Der Vielfalter-Literaturpreis wird in einem 2jährigen Rhythmus vergeben.

Zum Auftakt der Preisverleihung findet das Vielfalter-Symposium zu Diversität in der Kinder- und Jugendliteratur statt, das in Kooperation mit dem Literaturhaus Kassel ausgerichtet wird. Im Anschluss an das Symposium wird der Vielfalter-Literaturpreis im Kasseler Palais Bellevue verliehen.

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Vielfalter-Shortlist 2025

"Als Ela das All eroberte" (Carlsen Verlag)

VERLAGSVERÖFFENTLICHUNGEN BILDERBUCH 

“Als  Ela das All eroberte”
Adina Hermann (Autorin)
Raúl Krauthausen (Autor)
Laura Rosendorfer (Illustratorin)

Aus der Jurybegründung:

Kinder brauchen Geschichten und Figuren, mit denen sie sich identifizieren können, und speziell Kinder mit Behinderungen suchen hier oft noch vergeblich. Das Buch schließt daher eine große Lücke. Es öffnet mutig neue Perspektiven und lädt Kinder dazu ein, an ihre Träume zu glauben, egal wie groß sie sind.

"Genug gebrüllt Löwe - Jetzt bestimmen wir!" (Fischer Sauerländer Verlag)

 

Ausgezeichnet mit dem Vielfalter 2025: 
“Genug gebrüllt Löwe – Jetzt bestimmen wir!”
Günther Jakobs (Autor und Illustrator)

Aus der Jurybegründung:

Das Bilderbuch zeigt, wie eine Gesellschaft mit Begegnungen auf Augenhöhe und gegenseitigem Respekt funktionieren kann. Die mit viel Charakter und Witz erzählte Geschichte lädt dazu ein, die Tiere in ihrer Verschiedenheit kennenzulernen, mit ihnen zu lachen und zu lernen.

Die Geschichte vom Löwen und den verschiedenen Tieren der Savanne ist am Ende eine von gesellschaftlicher Teilhabe, zivilem Engagement und gelebter Gleichberechtigung. Sie erinnert uns daran, dass unser friedliches Zusammenleben ein Imperativ ist und wir uns um unsere Rechte, unsere Freiheit und letztlich auch um den Schutz unserer Menschenwürde aktiv bemühen müssen.

"Susie im Supermarkt" (Bohem Press)

 

“Susie im Supermarkt”
Daniel Fehr (Autor)
Claudia Burmeister (Illustratorin)

Aus der Jurybegründung:

Das Buch thematisiert auf spielerische und leichte Weise ökonomische Ungleichheit, arbeitende Klasse, Kapitalismus und Konsum. Die Kritik am System bleibt dabei jedoch ein subtiler Unterton und steht dem Spaß an der Geschichte nicht im Wege.

"Ein Liekesch für Jascha" (Gerstenberg Veralg)

VERLAGSVERÖFFENTLICHUNGEN KINDERROMAN 

“Ein Liekesch für Jascha”
Frauke Angel (Autorin)
Mehrnousch Zaeri-Esfahani (Autorin)
Barbara Jung (Illustratorin)

Aus der Jurybegründung:

Die sich entwickelnde Freundschaft des 9jährigen Jungen Yasa aus Bosnien, der mit den Schwierigkeiten der deutschen Sprache kämpft, und dem Erwachsenen Frank, Besitzer eines Ladens mit Sportgeräten, ist gekonnt und liebevoll erzählt. Den beiden Autorinnen gelang eine berührende Geschichte mit Witz und überraschenden Einfällen.

"Wer schnappt Ronaldo? - Kopfgeld auf ein Chamäleon (Dressler Verlag)

 

“Wer schnappt Ronaldo? – Kopfgeld auf ein Chamäleon” 
Benjamin Tienti (Autor)
Beatrice Davies (Illustratorin)

Aus der Jurybegründung:

Eine Geschichte, die Spaß macht und eine vielfältige Kultur und Lebenswirklichkeit ganz selbstverständlich integriert:
spannend, anregend und lustig erzählt,
vielfältige, liebevoll gezeichnete, realistische Charaktere,
angenehm „unkünstliche“, lebensnahe Sprache,
soziale Schwierigkeiten und unterschiedliche Lebenssituationen (alt/jung, arm/reich, Herkunftsort) sind Teil der Geschichte ohne mahnenden Zeigefinger oder künstliche Problematisierung.

"Rappel im Karton" (Fischer Sauerländer Verlag)

 

Ausgezeichnet mit dem Vielfalter 2025:
“Rappel im Karton”
 
Mandy Schlundt (Autorin u. Illustratorin)

Aus der Jurybegründung:

Es gibt viele Bücher über Freundschaft, doch „Rappel im Karton“ von Mandy Schlundt ist ein außergewöhnliches: es erzählt von Zahra, die neu in Berlin ist, und ihrer Freundin Nike – die beiden sind in vieler Hinsicht ganz unterschiedlich und gehören doch zusammen. Es gelingt Schlundt, Themen wie Alltagsrassismus, Wohnungsnot und kulturelle Vielfalt realistisch und zugleich kindgerecht zu erzählen, ohne je belehrend zu wirken. Ein Buch, das zeigt, wie Kinder trotz ihrer Unterschiede gemeinsam wachsen und voneinander lernen können.

„Rappel im Karton“ ist ein Buch voll Herz, feinem Humor und mit einer schönen und sehr aktuellen Botschaft: Nicht nur, dass Gegensätze sich anziehen, sie können auch voneinander lernen und aneinander wachsen – wenn man aus der eigenen Komfortzone tritt, sich lernt zu vertrauen und wenn es mal schief läuft auch: entschuldigt und verzeiht.

unveröffentlichte Manuskripte

UNVERÖFFENTLICHTE MANUSKRIPTE

Ausgezeichnet mit dem Vielfalter 2025:
“Die gehörnte Prinzessin”
Maja Ilisch

Aus der Jurybegründung:

„Die gehörnte Prinzessin“ von Maja Ilisch ist ein wunderbares Märchen, dass mit viel Ironie und Witz erzählt, dass “anders” sein gar nichts Schlimmes ist. Wir mochten die Leichtigkeit, mit der ernste und manchmal schwierige Themen verständlich und trotzdem ohne Fingerzeig in die Geschichte gewoben sind.

In “Die gehörnte Prinzessin” sind es Kinder mit Hörnern, Katzenohren, Schnäbeln und Geweihen, die “anders” sind und in irgendein Internat gesteckt werden, damit man sie nicht sieht. In unserer Welt sind es keine Hörner, sondern Behinderungen, sichtbar oder nicht, keine Katzenohren, sondern Hautfarbe, keine Schnäbel, sondern Migrationshintergrund, keine Geweihe, sondern eine Regenbogenflagge.

Andrea Schütze ist es in „Jules Langohr, Papa und Ich“ gelungen, behutsam und mit viel Feingefühl das Thema elterliche Depression zu erzählen. Die imaginative, bildhafte Sprache und der humorvolle Schreibstil geben dem Text trotz des schweren Themas eine Leichtigkeit und Verspieltheit, die uns sehr gefallen hat.

In „Alma und der quittengelbe Knurrfliegator“ von Anja Schenk werden eine ganze Reihe verschiedener Lebensrealitäten dargestellt, in denen sich sicher jeder irgendwo wiederfinden kann. Almas Reise ist eine kraftvolle Erzählung über das Durchbrechen von Vorurteilen und davon, wie wichtig und heilsam Zusammenhalt sein kann.

Schirmherr 2025

Schirmherr für den Vielfalter-Literaturpreis: Timon Gremmels, Kunst- und Kulturminister von Hessen

Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels: „Wie wir leben, wen wir lieben, was wir denken: Die Antworten darauf sind so vielfältig wie das Leben selbst und machen unsere Gesellschaft bunt und zukunftsfähig. Umso wichtiger ist, dass Kinder von Anfang ganz selbstverständlich unterschiedliche Lebensentwürfe kennenlernen – vor allem in Kinderbüchern. Wenn in den Geschichten ein Mädchen zwei Papas hat oder ein Junge mit chronischer Krankheit ganz selbstverständlich Teil der Schulhofclique ist, wird Vielfalt auch außerhalb der Buchdeckel zum Thema. Ich übernehme gern die Schirmherrschaft für diesen wichtigen Preis.“

Aktuelles

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Symposium & Preisverleihung

Die Bewerbungsfrist für den Vielfalter 2025 ist vorbei. Uns haben 131 Kinderromane und Bilderbücher in der Kategorie “Verlagsveröffentlichungen” erreicht und 72 Texte in der Kategorie “unveröffentlichte Manuskripte”. Nun lesen die Jurys.
Wer mit dem Vielfalter-Literaturpreis 2025 ausgezeichnet wird, verraten wir bei der Preisverleihung am 12.09.2025 im Palais Bellevue in Kassel!
Das Symposium, das die Preisverleihung begleitet, steht dieses Mal unter der Fragestellung: Zeichne da mal einen Behinderten / eine Schwarze / einen Dicken hin – Wie bauen wir Schubladen ab, ohne neue aufzumachen?

Der erste Vielfalter-Literaturpreis wurde 2023 im Rahmen der Kinderbuchtage Kassel verliehen. Der Preisverleihung voran ging ein Symposium für Fachpublikum aus der Verlags- und Buchbranche und interessierte Öffentlichkeit unter der Fragestellung: Vielfalt ist kein Trend – Wie kommen wir vom Label zur echten Wende?

Kurzlesungen aus den nominierten Werken begleiteten Symposium und Preisverleihung.

Schirmfrau 2023

Ute Krause

Ute Krause, Schirmfrau 2023. Foto: Margit Lesemann

Aufgewachsen in der Türkei, in Nigeria, auf Zypern und in Indien, verbrachte Ute Krause viele Jahre in den USA und lebt derzeit mit ihrer Familie in Berlin. Sie begann ein Studium der Visuellen Kommunikation in Berlin und wechselte dann als Fulbright-Stipendiatin nach New York und schließlich an die Münchener Filmhochschule. Zu ihren vielseitigen Arbeiten gehören Kurz- und Dokumentarfilme, Cartoons für den »Stern« und Drehbücher. Seit 1985 hat sie 16 Bilderbücher veröffentlicht, bislang mehr als zwanzig Kinderromane geschrieben und über 400 Bilder- und Kinderbücher illustriert. Ihre Bücher wurden weltweit in viele Sprachen übersetzt und fürs Fernsehen verfilmt. Ihre Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet. Am bekanntesten ist ihre Reihe um die vier „Muskeltiere“.